Roggenvollkornbrot mit Drei-Stufen-Sauer (Profibrot)

Roggenvollkornbrot mit Drei-Stufen-Sauer (Profibrot)

Zutaten:
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100 g Sauerteigrest
200 g Roggen, fein gemahlen
200 ml Wasser, lauwarm (ca. 30 C)
250 g Roggen, fein gemahlen
250 ml Wasser, sehr warm
450 g Roggen, fein gemahlen
150 ml Wasser, ziemlich kühl
1200 g Roggen, fein gemahlen
1 - 1,2 l Wasser, gut warm
gut 2 gehäufte Eßlöffel Salz
Brotgewürze, wer mag. Riecht dann öko-mäßiger; ich hasse gewürztes Brot.

Zubereitung:
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Sauerteigrest im  Wasser auflösen,  mit dem  Roggen  zu  einem
breiigen Teig  verrühren. Etwa  5 Stunden  bei  etwas  höherer
Temperatur  als  Zimmertemperatur  stehen  lassen.  (Nicht  im
warmen Backofen!) Der Teig sollte dann gut aufgegangen sein.
Beides zusammen  mit der  1.  Stufe  zu  einem  breiigen  Teig
verrühren. Gut  warm stellen  (z.B. im  auf 50  Grad erwärmten
Backofen, bei  nur noch eingeschalteter Backofenlampe). Etwa 5
Stunden warten, bis der Teig gut hochgekommen ist und viel Säure
gebildet hat.
Zusammen mit der 2. Stufe zu einem verhältnismäßig festen
Teig verkneten und  bei Zimmertemperatur  bis zum  nächsten  Morgen
stehen lassen.  Der Sauerteig muß am nächsten Morgen säuerlich
riechen und auch aufgegangen sein.
Von dieser  3. Stufe nimmt man wieder 100 g ab und bewahrt sie
im Schraubglas  gekühlt bis  zum nächsten Backen auf. Ziemlich
lange hält  der Rest, wenn man ihn mit Roggenmehl zu Streußeln
verarbeitet.
Nun kann der Brotteig bereitet werden.
Alles  zu   einem  geschmeidigen,   reichlich  klebrigen  Teig
verkneten. (Gottseidank  braucht  Roggen  keine  so  intensive
Knetung.)
2 große  Brotformen ausfetten,  den Teig zu vier Kugeln formen
und diese  in die  zwei Formen  geben. Warm  stellen, bis  die
Teiglinge sichtbar  aufgegangen sind  (Das dauert bei mir etwa
eine Stunde.). Längs einschneiden.
Währenddessen den  Herd mit  einer Fettpfanne  unten drin  auf
höchster Stufe  vorheizen (min.  250  Grad).  Wenn  die  Brote
aufgegangen   sind,   Wasser   zum   Kochen   bringen,   Brote
einschieben, das  Wasser in  die Fettpfanne geben und den Herd
schließen.
Nach 10  min auf  220 Grad,  nach weiteren 20 min auf 200 Grad
stellen und insgesamt etwa eine Stunde backen (vielleicht auch
mehr).
Manche  AEG-Herde   haben  einen  verschließbaren  Dampfabzug.
Diesen 10 min geschlossen halten, danach für 10 Minuten öffnen
und ihn  dann bis  kurz vor  Backzeitende  wieder  geschlossen
halten.
Nach dem  Backen aus  den Formen holen und auf die Unterseiten
klopfen: Klingen sie hohl, so sind sie gar.
Die  2. und  3. Stufe  können in  Temperatur und  Konsistenz
"vertauscht" werden,  d. h.  es   können eine  kühle und feste
Stufe über Nacht und danach am nächsten Morgen eine weiche und
warme Stufe  angesetzt werden.  Das Brot schmeckt etwas milder
(weniger Essigsäurebildung).  Die 3.  Stufe gärt  dann nur 3-4
Stunden oder  weniger, es  muß dem Brotteig außerdem natürlich
weniger Wasser  zugesetzt werden. Würziger schmeckt aber obige
Variante.
Schöne Brotlaibe kann man auch erzielen, indem man längliche
Laibe formt  und sie in sorgfältig ausgemehlte Gärkörbchen aus
Peddigrohr  legt.   Weil  die  Kruste  dann  zahlreiche  Risse
bekommt,  sehen   die  Brote  dann  ziemlich  "rustikal"  aus.
Außerdem ist es mir leider auch schon öfters passiert, daß die
Brote breitgelaufen sind, weil man der Teigoberfläche nicht so
viel Spannung geben kann. Trotzdem einen Versuch wert!
Leider  schmecken viele selbstgemacht Vollkornbrote ziemlich
trocken, weil  im Allgemeinen  keiner den  Mut hat,  den  Teig
wirklich weich  genug zu  machen. Gerade Roggenvollkorn vermag
aber große Mengen Wasser aufzunehmen. Also: Beim Roggenbrot
nicht zu zaghaft mit dem Wasser sein!
Ein   ähnliches  Problem   ist  oft  das  Salz.  Weil  Salz
gesundheitlich sehr  ins Gerede  gekommen  ist,  werden  viele
selbstgemachte Brote  nicht genug  gesalzen. Das  bringt  aber
nicht   nur    geschmackliche    Abstriche,    sondern    auch
backtechnische: Das  Salz stützt  den Teig,  indem  es  Enzyme
hemmt, die  Stärke und  Eiweiß abbauen.  Ist zuwenig  Salz  im
Teig, neigt  das Brot  zu einer  etwas knödeligeren Konsistenz
und bekommt keine so schöne Krume.


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